Für die einen intim, für die anderen modisch. Das Brustwarzenpiercing hat für jeden Menschen eine andere Bedeutung. Eines ist jedoch gewiss: in der Gesellschaft angekommen und akzeptiert ist dieses ansehnliche Piercing schon seit vielen Jahren.

 

Wo wird das Brustwarzenpiercing plaziert?

Das Brustwarzenpiercing, oder auch Nipple-Piercing, Brustpiercing oder Nippel-Piercing genannt, wird bei Männern und Frauen direkt durch die Brustwarze oder den Warzenhof gestochen.

 

Der Stichkanal verläuft dabei ganz nach Wunsch des Piercing-Fans horizontal oder vertikal. Auch ein schräger Stichverlauf sowie eine kreuzweise Anordnung von zwei Brustwarzenpiercings ist möglich.

 

Die Geschichte des Brustwarzenpiercings

Obwohl dieses schicke Piercing in Europa erst in den 90er Jahren richtig bekannt wurde, handelt es sich beim Brustwarzenpiercing bei weitem um kein neues Piercing oder gar eine Modeerscheinung. Das Nipple-Piercing ist zeitlos und bereits seit Jahrhunderten bei vielen Kulturen in der Welt bekannt.

 

Die ersten Berichte über durchstochene Brustwarzen stammen aus dem 14. Jahrhundert. Neue Bekanntheit erhielt das Brustwarzenpiercing in den 1970ern in den USA, von wo aus es in den 80er und 90er Jahren über die Modern-Primitive-Bewegung weiter an Bekanntheit gewann.

 

Inzwischen ist das Nippel-Piercing gesellschaftlich akzeptiert und mit eines der am häufigsten zu findenden Piercings.

 

Das Stechen

Der Stechvorgang erfolgt in mehreren Schritten:

  • Beratung

  • Desinfektion

  • Markierung

  • Stechen

  • Schmuckeinsatz

 

Im ersten Schritt

erfolgt die Beratung durch den Piercer. Hierbei wird der Piercing-Fan über den Stechvorgang, mögliche Risiken sowie über die richtige Piercingpflege aufgeklärt.

 

Anschließend

kommt es zur Desinfektion der Brustwarze sowie die anschließende Markierung der Einstichstelle und der Austrittsstelle.

 

Mit einer Piercing-Zange wird der Nippel nun festgehalten und mit einer Piercingnadel durchstochen. Bei dieser speziellen Nadel handelt es sich um eine Art Hohlnadel, welche nach dem Stechvorgang aus dem Stichkanal entfernt wird und nur noch ein Plastikröhrchen darin befindet, mit Hilfe dessen der Piercingschmuck eingesetzt wird.

 

Die Schmerzen

Wie schmerzhaft das Stechen eines Brustpiercings empfunden wird, ist von Mensch zu Mensch verschieden. Denn das Schmerzempfinden ist so individuell wie die Menschen selbst. Ein Brustwarzenpiercing ist jedoch mit großer Wahrscheinlichkeit schmerzvoller als manche anderen Piercingarten, was schon allein in der Berührungsempfindlichkeit der zu piercenden Körperstelle begründet ist.

 

Heilung und Pflege

Die Abheilzeit eines Brustwarzenpiercings beträgt zwischen ein bis sechs Monate.

 

Wichtig für eine rasche und problemlose Heilung des Piercings ist eine gute Nachsorge und Pflege.

 

Folgende Punkte sollten unbedingt beachtet werden.

  • Pflegehinweise

  • Berührung

  • Kleidung

  • Sport

  • Schmuck

  • Schmuckwechsel

  • Baden, Schwimmbad

  • und Sauna

 

Der Piercer erklärt vor dem Stechen nicht nur den Stechvorgang, sondern informiert auch über die Risiken sowie die notwendige Piercingnachsorge.

 

Die Pflegehinweise des Piercers sollten unbedingt beachtet und befolgt werden.

 

Finger weg vom frischen Piercing!

Das neue Nippel-Piercing sollte bis es vollständig abgeheilt ist so selten wie möglich mit den Händen berührt werden. Muss es dennoch sein, ist eine gründliche Reinigung und Desinfektion der Hände vor dem Berühren Pflicht.

 

Während die Piercingwunde noch frisch ist, sollte auf enge Kleidung verzichtet werden. Druck und Reibung durch enge Kleidung reizt die Wunde und kann zu Entzündungen führen.

 

Sportliche Betätigung ist gesund, dennoch sollte die ersten Tage nach dem Stechen darauf verzichtet werden. Danach lindert ein Pflaster über dem Piercing während der ersten Zeit eine zusätzliche Reizung.

 

Als Ersteinsatz empfiehlt sich ein Barbell. Ringe eignen sich als Erstschmuck für ein Brustwarzenpiercing nicht, da eine größere Gefahr besteht, daran hängen zu bleiben und sich zudem Ringschmuck mehr im Stichkanal bewegt als ein Barbell.

 

Ein Schmuckwechsel ist bis zur vollständigen Abheilung des Nippel-Piercings nicht zu empfehlen.

 

Auf ausgedehntes Baden, Schwimmbadbesuche sowie Saunagänge sollte in den ersten  wenigen Wochen nach dem Stechen besser verzichtet werden. Manche Inhaltsstoffe in Badezusätzen, Chlor in Schwimmbädern sowie der Schweiß bei Saunabesuchen können die Wunde zusätzlich reizen und die Heilung verzögern.

 

Die Risiken

Um Risiken vorzubeugen ist es wichtig, sich vor dem Stechen des Piercings genau über das Piercingstudio, den Piercer und dessen Erfahrung mit dieser Piercingart zu informieren. Auch die Hygienestandards im Studio sollten genau betrachtet und hinterfragt werden. Schlechtes Bauchgefühl? Dann lieber nicht in diesem Studio piercen lassen.

 

Die Risiken eines Brustwarzenpiercings können sein:

  • Mastitis (bakterielle Brustentzündung)

  • Brustabszesse

  • herauswachsen und Narbenbildung

 

Stillen mit Nippelpiercing

Bei Frauen ist im Bezug auf das Brustwarzenpiercing das Stillen ein großes Thema.

 

Kann mit Nippelpiercings gestillt werden?

Ja, das Stillen von Babys wird in der Regel durch Brustpiercings nicht beeinträchtigt. Allerdings ist während der Stillzeit eine erhöhte Pflege und Reinigung des Piercings nötig, um Entzündungen zu vermeiden.

 

Zur Sicherheit des Säuglings sollte der Piercingschmuck vor dem Stillvorgang herausgenommen werden, da der Piercingschmuck sich öffnen und vom Baby verschluckt werden könnte. Hier droht Erstickungsgefahr.

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